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Rudolf Moratti :
Schiffsanlegestelle in Krems-Stein

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Beendet
Krems-Stein, 1989 – 1990

Information

"Stein und Stein" - eine Herausforderung zur Meditation.

Der von einem Drahtseil im Schwebezustand gehaltene Stein wirkt eingeschnürt. Gleichzeitig scheinen die Einschnürungen die Voraussetzungen für neuerliches Wachstum zu sein. Dieser Gegensatz bewirkt die Herausforderung für die meditative Betrachtung. Als weiterer Gegensatz erscheint das grafische Element, das durch das Seil bewirkt wird. Gleich einer Zeichnung auf einem dreidimensionalen Gegenstand bewirkt es einen zusätzlichen Kontrast zwischen dem vegetativ anmutenden Körper des Steins und dem technoiden Gerüst, das die Knospe, Blüte oder den Knoten aus von Natur geschaffenem Material in Schwebe hält. Zum menschlichen Leben gehören die Gegensätze. Manche Wissenschaftler meinen, der Mensch denke prinzipiell binär. So gesehen ist "Stein und Stein" von Rudolf Moratti ein Denkmal für die menschliche Grunddisposition schlechthin. Die Tantriker meinten, dass aus der Form ununterbrochen Kraft zur Veränderung fließe, unabhängig davon, ob die Menschen die Bedeutung der Zeichen erkennen. nahe bei einer Schiffsanlegestelle, wo viele Menschen vorbei müssen, ist der richtige Ort für ein Symbol dieser Art.
(Helmuth A. Niederle)