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Petra Feriancova :
Weikendorf

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Beendet
Petra Feriancova, Weikendorf, 2012
© Wolfgang Wössner
Petra Feriancova, Weikendorf, 2012
© Wolfgang Wössner
Petra Feriancova, Weikendorf, 2012
© Wolfgang Wössner
Weikendorf, Mai 2012 – Sep 2012
Rathausplatz 1a, 2253 Weikendorf

Information

Ein wesentlicher Teil des Projekts "Kunstraum Weikendorf" ist seine fortwährende Veränderung. Eingeladene KünstlerInnen realisieren im Innenraum temporäre Installationen für jeweils ein halbes Jahr.

In Auseinandersetzung mit den Begriffen Innen- und Außenwahrnehmung sowie Eigen- und Fremdbild stellte Petra Feriancovas Projekt WEIKENDORF einerseits den Kunstraum Weikendorf als von Michael Kienzer geschaffenes Kunstobjekt ins Zentrum ihres Interesses und andererseits den Ort, an dem es lokalisiert war. Ihre Arbeit gliederte sich in zwei miteinander korrespondierende Teile, einer bezog sich auf die künstlerische Wahrnehmung des Ortes, die den architektonischen und raumgliedernden Charakter berücksichtigte, der andere basierte auf den ihren Wohnort betreffenden Wahrnehmungen und Rückmeldungen der Weikendorfer Einwohner. Die von der Künstlerin aufgestellten Regeln beeinflussten den visuellen Eindruck der Arbeit, der sich in gewissen Punkten, wie vorgefundenen Gegebenheiten und Reaktionen, ihrer Kontrolle aber auch entzog und damit das Thema Empirismus und Wissen bzw. Erkenntnis untersuchte. Dazu bestimmt, zeitgenössische Kunst zu zeigen, bewirkt die allgemein periphere Lage des Kunstraums Weikendorf ebenso seine Dekontextualisierung. Michael Kienzers Konzept folgend, erschloss sich das Innere des Kunstraums durch die schaufensterartige Glasfront, der Galerieraum selbst blieb während der Ausstellungszeit geschlossen. Das Moment der Glasspiegelungen, das Informationen der Kunstraumumgebung liefert, nahm Petra Feriancova zum Thema ihres Projekts WEIKENDORF und der Gestaltung des Raums mit fotografischen Mitteln. Dabei entschied sich die Künstlerin, dem Blick aus dem Inneren des Kunstraumes heraus zu folgen, von dem Punkt aus, wo die rückwandfüllende analoge S/W-Fotografie präsentiert wurde, gerahmt durch die Kunstraumarchitektur. Von außen wurde so eine Perspektive im Galerieraum eingeführt und sichtbar gemacht, die unter "normalen" Umständen so nicht gesehen werden kann. Der gesamte Entstehungsprozess bis zur Herstellung der Fotografie ist als Weg zu verstehen, den gegebenen Raum auszuloten, zu verorten und einzunehmen. Um mehr über den Ort zu erfahren, beschloss Petra Feriancova, die Bevölkerung um Hilfe zu bitten, und lud die Einwohner Weikendorfs, von denen viele ihre Wohnumgebung selbst gestaltet bzw. auch gebaut haben und die ihren Wohnort pflegen, erneuern und laufend verbessern und daher besonders gut kennen, ein, mit ihr zu kooperieren. Die Präsenz des neuen Galerieraums bedeutete ebenso eine signifikante Neuerung, da er laufend verändert und mit wechselnden Ausstellungen bespielt wird – diesmal auch von der hier ansässigen Bevölkerung. Die Künstlerin bat also die Einwohner, Fotos, die etwas über ihr Leben in Weikendorf aussagen, auszuwählen bzw. zu machen, um in der Ausstellung zu zeigen, worauf sie Wert legen, was ihnen wichtig ist bzw. was sie gerne ins Bild gesetzt sehen würden. Die gesammelten Fotos wurden nach Genres wie Stillleben, Porträt oder Landschaft strukturiert und im Laufe der Ausstellung gezeigt.


Martina Zadrazil

Bilder (3)

Petra Feriancova, Weikendorf, 2012
© Wolfgang Wössner
Petra Feriancova, Weikendorf, 2012
© Wolfgang Wössner
Petra Feriancova, Weikendorf, 2012
© Wolfgang Wössner