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Angela Bulloch :
Volksbank Krems an der Donau

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Nicht realisiert
Krems a.d. Donau, 2003

Information

Angela Bulloch schlug eine Lichtinstallation vor, die Portal und Erker des Gründerzeithauses hervorhebt. Das Licht sollte zwischen einer kugelförmigen blauen Lampe auf einem Mast vor dem Eingang und den hinterleuchteten Farbscheiben des Erkers mittels Computersteuerung hin und her springen. Der Entwurf wurde seitens der Bank abgelehnt.

Die Volksbank Krems ist in einem der schönen Gründerzeithäuser im Herzen der Altstadt von Krems untergebracht. Die prominente Lage auf der Achse des täglichen Marktes wird durch ein Ecktürmchen mit drei Fensterachsen zur Unteren Landstraße betont. Im Zuge der Neugestaltung von Kassensaal und Fassade sollte eine künstlerische Intervention den Eingangsbereich zusätzlich markieren. Die international renommierte Künstlerin Angela Bulloch konnte für einen Entwurf gewonnen werden. Bulloch schlug eine Lichtinstallation vor, die eine Verbindung zwischen dem Eingangsportal in der Gartenauergasse und dem Erker an der Gebäudeecke herstellt. Vor dem Eingang sah die Künstlerin eine kugelförmige blaue Lampe auf einem zehn Meter hohen Mast vor, die Erkerfenster sollten mit hinterleuchteten Farbscheiben in Rot, Cyan und Gelb versehen werden. Durch eine computergesteuerte Verschaltung wäre das Licht zwischen Eingang und Ecke hin und her gesprungen und ein raffinierter Link zwischen der Volksbank und dem öffentlichen Stadtraum hergestellt worden. Angela Bullochs häufig interaktive Systeme dienen der Organisation unterschiedlicher Elemente: Lichter gehen an und aus, Farben folgen einer gewissen Logik, Regeln werden aufgestellt. Die in Berlin und London lebende gebürtige Kanadierin beschäftigt sich mit der Steuerung von Verhalten durch vorgegebene Autoritäten. Insofern sind ihre Arbeiten soziale Skulpturen, die diese Autoritäten infrage stellen. Kein Wunder also, dass die Banker dankend abgewinkt haben.
(Brigitte Huck)