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Peter Daniel :
EMET - MET - EMET

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St. Pölten, 1993
Institut für jüdische Geschichte Österreichs, Dr. Karl-Renner-Promenade 22, 3100 St. Pölten

Information

1993 übertrug der Künstler und Schriftsteller Peter Daniel konkrete Poesie und jüdische Mystik in ein Objekt, das er im Fenster der Ehemaligen Synagoge installierte. Neonleuchtröhren formen das hebräische Wort für Wahrheit: „Emet“. In rhythmischen Abständen erlischt der erste Buchstabe des Wortes, das Aleph (erster Buchstabe des hebräischen Alphabets), das für den einzig-einen Gott, für die Dimension des Ewigen steht, für kurze Zeit und man liest das Wort „Met“, Hebräisch für „tot“. „Emet – Met – Emet“: In einer Endlosschleife folgt „Wahrheit“ auf „Tod“ und darauf wieder „Wahrheit“. In einer anderen Deutung steht Aleph für Adam, also den (ersten) Menschen. Peter Daniel schafft somit eine Mehrdeutigkeit, eine offene Lesbarkeit: Der Verlust des Menschen kann als mahnendes Gedenken an die Shoa gelesen werden. Und gleichzeitig steht das Leuchtobjekt als Denkmal für die lebendige Geschichte des Judentums.